Tuesday, October 16, 2007

[Poem, German] Jünger, F.G., Das Feuer

Friedrich Georg Jüngers poem "Das Feuer", taken from Gedichte.

Das Feuer


Wohin du mit geschmeid’gem Sprunge

Dich wendest, Feuer überall.

Aus Höhlen strömt mit breitem Schwunge

Rotleuchtend flüssiges Metall.


Das Fruktland sinkt vor dem Vulkane

Und wird zum heißen Lavameer.

Darüber zieht mit goldner Fahne

Die Sonne wild und stolz einher.


Aus diesem flammenhellen Ringe

Ist kein Entkommen, keine Flucht.

Dem Vogelschwarme schrumpft die Schwinge

Und klagend stürzt er in die Schlucht.


Es schießt aus hundert Feuerstellen

Dem Springbrunn gleich die wisse Glut.

Du lechzt nach Kühlung, rufst nach Quellen

Fragst, was erfrischt das tolle Blut?


Willst du dich Salamander nennen,

So zeig es, halt im roten Wind.

Es brennt, doch ohne zu verbrennen,

Des Feuergeists geliebtes Kind.

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